Wunderwerke Westafrikanischer Goldgiesserkunst
Gründlich überarbeiteter Text des einschlägigen Kapitels, das ursprünglich im Katalog der 
                              Sammlung Liaunig erschien
                              
Unter dem Begriff "Wunder-Werke" soll hier nicht einfach die reine Schönheit der Goldobjekte verstanden 
                              werden, sondern vielmehr das Wunder ihrer Schöpfung. Forschern aus unserer industriellen Gesellschaft 
                              erschien es stets rätselhaft, wie Angehörige eines Naturvolkes mit Mitteln, die einfacher nicht 
                              sein können, Resultate erzielten, die europäische Giesser nur mit dem Einsatz hoch technisierter 
                              Apparate erreichen.
                              Wenn man die verfügbaren Beschreibungen des Gussprozesses studiert, stösst man auf ein Paradox, 
                              dessen sorgfältige Analyse – gewissermassen nach der "Methode Sherlock Holmes" – den Weg zur 
                              Lösung des Rätsels zeigt. Die scheinbar einfache Technik beruht auf unglaublicher Raffinesse. 
                              Ganz besonders gilt dies für die – seltenen – Spitzenwerke, die eine äusserst subtile 
                              Ausnützung der physikalischen und chemischen Gesetze erfordern, die, da den Handwerkern nicht 
                              bekannt und deshalb auch nicht im Sinne einer Lehre weitergegeben, von den einzelnen Künstlern 
                              allein durch Intuition erfasst wurden.
                              Ein anderes  Rätsel ist die Art und Weise, in der die Künstler den goldenen 
                              Schmuckstücken die speziellen ästhetischen Eigenschaften verliehen, dank denen sie auf 
                              uns eine eigenartige Faszination ausüben. Die Analyse der optischen Grundlagen zeigt, 
                              worauf die überraschenden Effekte beruhen. 
Eine frühere Version wurde am 10. Preisausschreiben der "Stiftung Kreatives Alter" (Vontobel Zürich) 2010  durch eine Anerkennung 
							  ausgezeichnet (http://www.stiftung-kreatives-alter.ch/index.php?id=7).
    
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